Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Buntenbock

Ohne unsere Vergangenheit hätten wir keine Zukunft, deswegen ist es selbstverständlich, dass wir unsere Enstehengsgeschichte mit dir teilen wollen:

Um die Jahreswende 1931/1932 ergab es sich als zwingend, dass in Buntenbock eine Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde. Aus diesem Grunde wurde vom damaligen Gemeindevorsteher Karl Bormann die Angehörigen der Pflichtfeuerwehr zu einer Versammlung ins Schützenhaus in Buntenbock eingeladen. Dieser Einladung hatten fast alle Mitglieder der Pflichtfeuerwehr Folge geleistet, „soweit sie nicht durch Krankheit oder Arbeit verhindert waren“, wie im Protokoll über diese Versammlung vom 19. Dezember 1931 nachzulesen ist.

Der einzige Tagesordnungspunkt war: Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Als Gäste waren erschienen der damalige Kreisbrandmeister Hille und Kreisverbandsvorsitzender August Tiemann. Gemeindevorsteher Bormann legte dar, dass im Landkreis Zellerfeld nur noch 3 Orte wären, die keine Freiwillige Feuerwehr hätten, nämlich Buntenbock, Riefensbeek und Schulenberg. „Auch diese Gemeinden müssten jetzt dazu übergehen, als Freiwillige Wehren aufzutreten.“ Weiter zitierend aus dem oben angeführten Protokoll heißt es: „Nach einer lebhaften Aussprache erklärten sämtliche Mitglieder der Pflichtwehr, einer Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Die neue Freiwillige Feuerwehr soll mit dem 1. April 1932 in Kraft treten. Als Leiter wurde Karl Wehrmann, welcher auch bisher Brandmeister der Pflichtfeuerwehr war, bestellt.“ Die vorherige Pflichtfeuerwehr rekrutierte sich aus den aktiven Mitgliedern des Männerturnvereins.

Am 7. Juni 1932 erfolgte die erste nicht angekündigte Alarmübung, die unter der Bevölkerung einige Unruhe auslöste, weil sie nicht, wie sonst üblich, sondern unvorhergesagt erfolgte und jeder glaubte, es sei wirklich ein Feuer ausgebrochen. Die Mitglieder waren schnell zur Stelle und in kurzer Zeit konnte das erste Wasser gegeben werden. Bei dieser Übung platzen mehrere Schläuche und Kreisbrandmeister Hille nahm nach der Übung die Gelegenheit wahr, einen Vortrag über Schlauchbehandlung zu halten. Im ganzen sprach er sich lobend über den Ablauf der Übung aus. Im Protokoll über diese Übung steht weiter zu lesen: „Leider mussten mehrere Kameraden darauf aufmerksam gemacht werden, dass während des Dienstes nicht geraucht werden darf.“ Nach dieser erfolgreichen Übung wurden alle Mitglieder der Wehr von Hauptmann Karl Wehrmann durch Handschlag vereidigt.

Ein Schadenfeuer in Clausthal auf der Osteröder Straße, zu dem die Buntenbocker Wehr ebenfalls zum Einsatz gerufen wurde, gab im Nachhinein viel Stoff zur Diskussion. Hauptmann Karl Wehrmann monierte, dass er als einer der letzten alarmiert worden wäre und infolgedessen auch einer der letzten gewesen sei, der am Spritzenhaus erschienen war, als die Mannschaft schon zum Abmarsch bereitstand. Er machte darauf aufmerksam, dass er als erster informiert werden müsste. Es gab eine Panne mit dem Gespannführer. Ehe dieser erschienen war, war die Spritze bei strömenden Regen im Mannschaftszug im Laufschritt zur Brandstelle geeilt. Als Konsequenz nach dieser Panne wurde gefordert, dass bei einem Alarm auswärts der Hauptmann das Recht erhalten müsse, das nächstgelegene Gespann zu requirieren, wenn der verpflichtete Fuhrherr mit seinem Gespann nicht erscheine. Weiter wurde gefordert, dass bei einem auswärtigen Brand ein Lieferwagen angefordert werden solle, um mit diesem Spritze und Mannschaft an den Einsatzort zu befördern. Es bestand Unklarheit darüber, ob wiederum bei einem auswärtigen Brand die Wehr unaufgefordert oder erst nach Abruf abrücken darf. Diese Frage wurde dahingehend geklärt, dass bei einem Brande im Umkreis von 7 ½ km die Wehr immer ausrücken müsse. Es wurde weiterhin geklärt, dass nach einer Verfügung vom Landrat bei einem Brande im Ort sofort die Motorspritze aus Clausthal anzufordern sei.

Trotz all der kleinen Pannen und Unklarheiten, die im Laufe der Zeit bereinigt wurden, zeigte sich bei den Übungen der Wehr, dass sich der Leistungsstand derselben immer verbesserte und sich die Wehrmänner immer besser aufeinander einzustellen vermochten. Das zeigte sich zum Beispiel bei der am 8. Oktober 1932 in Clausthal angesetzten Übung. Die Wehr wurde zum Wasserturm in Clausthal beordert und war pünktlich zur Stelle. Nach einiger Wartezeit erfolgte durch Signal der Befehl zum Eingreifen und wieder ging die Wehr im Laufschritt zur angenommen Brandstelle. Der Einsatz fand den Beifall des Kreisbrandmeisters Hille trotz einer Panne, die aber die Buntenbocker Wehr nicht zu verantworten hatte, denn die Motorsprite hatte versagt.

Nach dem Protokoll der Sitzung vom 22. April 1934 hatte die Wehr zu dieser Zeit 44 aktive Mitglieder und 4 Mitglieder der Altersklasse.

Im Oktober 1934 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister. Weiterhin wurde streng auf Disziplin und Erfüllung des Dienstes geachtet. Das zeigt das Protokoll einer Führerratssitzung im Oktober, wo zu lesen ist, dass ein Feuerwehrmann nach § 6 Abs. 4 B. und D. aus der Wehr ausgeschlossen worden ist. Eine weiteres Beispiel von Vereinsstrenge ist in der Führerratssitzung im Februar 1935 protokollarisch belegt. Danach haben Anfang Dezember 1934 einige Aktive an einem Schulungsabend nicht teilgenommen, weil sie zur gleichen Zeit Singstunde im Gesangsverein hatten. Diese waren durch den Kameraden August Ahrend schriftlich entschuldigt worden, aber der Brandmeister hatte diese Entschuldigung nicht angenommen und sie sollten in Strafe genommen werden. Erst der Führerrat hat die Strafen niedergeschlagen, weil den Sängern zugute gehalten worden war, dass die Sänger kurz vor Weihnachten noch dringend einige Lieder einzuüben hatten. Einem Feuerwehrkameraden wurde laut Protokoll eine Rüge erteilt, weil er sich nicht abgemeldet hatte, weil er sich mehr als 24 Stunden vom Wohnort entfernt hatte.

Die Vorkriegsaufzeichnungen der Freiwilligen Feuerwehr Buntenbock enden mit der Protokollierung der Jahreshauptversammlung vom 4. Mai 1938. Es ist das Jahr, in dem auch der langjährige Bürgermeister Carl Bormann aus dem Amt des Bürgermeisters ausscheidet. Das ist zwar in der Sammlung der Sitzungsprotokolle der Freiwilligen Feuerwehr der Vorkriegszeit nicht vermerkt. Ob die Nichtweiterführung der Protokolle mit dem Amtswechsel zusammenhängt oder ob die Vorwehen des Krieges schon beginnen, ist leider nicht ersichtlich.

Es ist nur bekannt, dass die Freiwillige Feuerwehr Buntenbock während der Kriegsjahre personell soweit geschwächt war, dass von einer vollen Schlagkraft und Einsatzbereitschaft nicht gesprochen werden konnte.

Erste Protokolle finden sich erst wieder im Jahre 1951. Da ist zu lesen: „Am 25. April 1951 verunglückte tödlich unser Gemeindebrandmeister Walter Schmidt, dessen Bild uns stets in Erinnerung bleiben wird. In seiner Zeit fing ein ganz neuer Abschnitt in der Geschichte der Buntenbocker Wehr an. Die aktive Gruppe der Wehr wurde neu gebildet und zum Teil auch durch jüngere Kräfte ersetzt.“

Der Nachfolger von Walter Schmidt wurde Günter Schönfelder. Schönfelder widmete sich gleich im ersten Jahr seiner Amtsführung als Gemeindebrandmeister der wettkampfmäßigen Ausbildung der Aktiven. Diese Arbeit wurde belohnt bei den Unterkreiswettkämpfen im Innerstetal im Juli 1951, wo die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Buntenbock als Sieger hervorging. Am Ende des Jahres hatte die Wehr 35 Mitglieder. Es wird leider nicht vermerkt, ob das alles aktive Mitglieder waren, es muss aber bezweifelt werden.

Auf einer Versammlung im März 1953 wurde die Anschaffung einer Sirene beschlossen, „da das Hupen von Hörnern nicht gehört wird“. In diesem Jahr wurde in Buntenbock die Wasserleitung fertiggestellt und der Einbau von 11 Hydranten erhöhte die Schlagkraft der Wehr erheblich. Zur Erprobung der feuertechnischen Wasserversorgungsanlagen wurde eine Großalarmübung durchgeführt, an der die Wehren von Clausthal und Lerbach beteiligt waren. Als Brandobjekt war das Hildesheimer Haus ausgewählt worden. Die Übung verlief zum Lobe des Kreisbrandmeisters Hille, denn 10 Minuten nach Alarm wurde bereits vom Hydranten Wasser gegeben, auch die beiden auswärtigen Wehren waren binnen kürzester Zeit zur Stelle.

Im Jahre 1954 ist erstmals der Bau eines neuen Gerätehauses im Gespräch, die Beschaffung einer Sirene, die 1953 schon beschlossen wurde, konnte noch nicht erfolgen. Im Spätsommer des Jahres erklärte Gemeindebrandmeister Günter Schönfelder den Rücktritt von seinem Posten und an seine Stelle wurde Hermann Knocke als Wehrführer gewählt.

Der Mitgliederbestand stieg weiter an. Es waren am 31.12.1955 55 Mitglieder registriert.

Das Jahr 1957 war ein bemerkenswertes Jahr, denn das neue Gerätehaus war fertiggestellt und im November wurden die Geräte dort untergebracht.

Am 11. und 12. Mai 1957 wurde dann das 25jährige Stiftungsfest begangen. Es fand mit großer Beteiligung auswärtiger Wehren statt. In diesem Jahr versagte die Motorspritze, die 17 Jahre lang einwandfrei gearbeitet hatte, für immer ihren Dienst. Das war im April. Der Wehr wurde daraufhin für kurze Zeit leihweise eine Spritze aus Clausthal überlassen und man wandte sich an die Stadt Hildesheim um Überlassung einer Spritze bis zur Neuanschaffung als Ersatz für die untauglich gewordene. Es scheint aber, dass die Stadt Hildesheim, die, da sie ein Kinderheim in Buntenbock unterhielt, eigentlich an einer einsatzfähigen Wehr interessiert sein müsste, nicht positiv reagiert hat. Im August erklärte Ortsbrandmeister Hermann Knocke, dass er die Verantwortung für die Sicherheit im Löschwesen für den Ort nicht mehr übernehmen könne, wenn nicht umgehend für eine neue Motorspritze gesorgt würde. Dann ging mit einem Mal alles sehr schnell. Sich über alle bürokratischen Hemmschuhe hinwegsetzend, bestellte der Rat der Gemeinde telefonisch bei einer Firma eine Spritze, die bereits am 6. August angeliefert wurde und noch am Abend in Anwesenheit vom Kreisschirrmeister ausprobiert wurde. Die Spritze wurde sofort gekauft und der Wehr übergeben. Am 24. August wurde die Spritze vom Kreisbrandmeister Hille „abgenommen“ anlässlich einer Alarmübung.

Im gleichen Jahr bat Gemeindebrandmeister Hermann Knocke um Entbindung von seinem Amt wegen beruflicher Überlastung und Verlegung seines Wohnsitzes nach Clausthal. Am 29. August wurde eine Neuwahl durchgeführt und zum Gemeindebrandmeister wurde Unterbrandmeister Kaiser gewählt, Oberfeuerwehrmann Walter Rusch wurde Ausbildungsleiter.

Das Jahr 1959 bescherte der Wehr die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches, nämlich die Wehr bekam ein Fahrzeug.

Es scheint, als wenn die Ausrüstung und der Aufbau der Wehr in den endfünfziger Jahren einen gewissen Abschluss gefunden hatte, denn man liest in den ersten 60ziger Jahren in den Protokollen nichts mehr von Neuanschaffungen. Nach 6-jähriger Amtsdauer legte Gemeindebrandmeister Karl Kaiser wegen Erreichung der Altersgrenze sein Amt nieder und Walter Rusch wird als neuer Gemeindebrandmeister gewählt. Im Jahr 1963 ist die Mitgliederzahl auf 62 angewachsen. Leider geht aus den Aufzeichnungen des Schriftführers Ernst Bormann nicht hervor, ob es sich bei dieser Zahl nur um Aktive handelt oder ob in dieser Zahl auch die Förderer eingeschlossen sind.

Das Jahr 1964 war gekennzeichnet durch vermehrte Ernsteinsätze, nachdem es in dieser Hinsicht in den Vorjahren recht ruhig gewesen ist. Am 19. April wurde die Wehr zur Bekämpfung eines Wiesenbrandes alarmiert, wo 12 Morgen Wiesen in Mitleidenschaft gezogen wurden und wo Gefahr für Haus und Hof bestand. Am 27. April brannte die Köte, eine Schutzhütte in der Nähe des „Bahnhofs“. Wegen Mangel an Wasser musste das Tanklöschfahrzeug von Clausthal zur Hilfe gerufen werden. Schaden am Wald entstand dank dieser Hilfe nicht. Am 28. August brannte am Abend ein Auto auf der Bundesstraße 241 oberhalb der Ziegelhütte. Auch hier musste das Tanklöschfahrzeug zum Löschen gerufen werden. Der Mitgliederbestand stieg auf 72 Mitglieder.

Im Jahr 1966 war es der Wehr unter der Stabführung von Bernd Schmidt möglich eine Jugendgruppe zu gründen, welche für die Wehr sehr nutzbringend war.

Im Jahr 1971 hat nach dem Protokoll der Jahreshauptversammlung die Wehr 19 aktive, 7 jugendliche und 52 inaktive und fördernde Mitglieder. Die Wehr bekam ein neues LF 8.

Im Januar 1982 lief die Amtszeit des Ortsbrandmeisters Walter Rusch ab. Er konnte nicht wieder zur Ernennung vorgeschlagen werden, weil er mit Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst ausscheiden musste. Nachfolger und damit neuer Ortsbrandmeister wurde sein langjähriger Vertreter Hauptlöschmeister Bernd Schmidt. Danach folgte ab 1992 Udo Laabs.

Im Anschluss daran übernahmen Michael Frohme und Frank Keinert die Aufgaben der Wehrführung bis 2017. Die aktuelle Führung der Feuerwehr Buntenbock besteht nun aus Micheal Frohme als Ortsbrandmeister und Dennis Viehweger als stellvertretender Ortsbrandmeister. Zur Zeit haben wir eine Stärke von 26 aktiven Kameraden und Kameradinnen und 10 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr.